Von der Idee im Labor zum Produkt auf dem Markt

Campus

19.2.2016

Drei Wissenschaftlerteams sind gestern Abend f眉r ihre Ideen, die das Potenzial f眉r ein marktf盲higes Produkt haben, mit dem TUM IdeAward ausgezeichnet worden. Entwickelt haben sie ein Schnelltestger盲t f眉r Batterien von Elektroautos, im Labor herstellbare Lymphknoten f眉r eine neue Therapie sowie eine Software f眉r die automatisierte Neuprogrammierung von Produktionsanlagen. Die Technische 鲍苍颈惫别谤蝉颈迟盲迟惭眉苍肠丑别苍, die UnternehmerTUM und die Zeidler-Forschungs-Stiftung wollen mit dem IdeAward Wissenschaftler motivieren, ihre Erfindungen durch eine Unternehmensgr眉ndung zu vermarkten.

Rund 60 Teams aus Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern hatten ihre Ideen im Wettbewerb eingereicht. Die Projekte spiegeln das breite F盲cherspektrum der TUM in Ingenieurwissenschaften, Natur- und Lebenswissenschaften, Medizin und Wirtschaftswissenschaften wider. Die Gewinner des TUM IdeAward erhalten neben einem Coaching der TUM Gr眉ndungsberatung ein Preisgeld in H枚he von 15.000 Euro f眉r Platz 1, 12.500 Euro f眉r Platz 2 und 10.000 Euro f眉r Platz 3. Die Preisgelder stellt die Zeidler-Forschungs-Stiftung.

Platz 1: Li.plus

Bisher existiert kein Verfahren, das die Restkapazit盲t und andere wichtige Kenngr枚脽en verschiedener Batterietypen sowohl mit hoher Pr盲zision als auch innerhalb kurzer Zeit ermitteln kann 鈥� so die Marktanalyse eines Teams des .

Martin Brand, Christian Huber, Peter Keil und Korbinian Schmidt haben deshalb ein Konzept f眉r einen Batterie-Schnelltester mit genau diesen Eigenschaften entwickelt. Er k枚nnte zudem relativ kosteng眉nstig produziert und einfach bedient werden. 鈥濴i.plus鈥� soll f眉r den Einsatz an Elektrofahrzeugen in Werkst盲tten und Pr眉feinrichtungen entwickelt werden. Auch f眉r Batterien, die erneuerbare Energien speichern, gibt es ein erstes Projekt.

Das Team hat am und an der UnternehmerTUM teilgenommen und schon die ersten Schritte zur Unternehmensgr眉ndung gemacht.

Platz 2: Bioartifizielle Lymphknoten

Patienten mit einem chronischen Lymph枚dem leiden an Schwellungen verschiedener K枚rperpartien. Sie m眉ssen dauerhaft mit einer physikalischen Therapie behandelt werden, die nur die Symptome lindern kann. Operationen sind aufwendig, zum Teil sehr risikoreich und nicht immer erfolgreich.

Eine Tissue-Engineering-Technologie k枚nnte nun eine neue Behandlung erm枚glichen: Mit sogenannten bioartifiziellen Lymphknoten sollen die Lymphgewebe und -gef盲脽e regeneriert werden. Sie setzen sich aus Fragmenten k枚rpereigener Lymphknoten und einem resorbierbaren Polymerger眉st zusammen. Mit einer minimalinvasiven Operation k枚nnten sie in die erkrankte Region implantiert werden.

Entwickelt wurde die Technologie von Dr. med. Min-Seok Kwak und PD Dr. med. Jan-Thorsten Schantz (beide ), der Chemikerin Dr. Elizabeth Rosado Balmayor () sowie den Bioingenieuren Prof. Dietmar Hutmacher (Queensland University of Technology, Fellow des ) und Dr. Mohit Chhaya (Queensland University of Technology). Erg盲nzt wird das Team durch den Betriebswirt Thomas Schulz von der 鲍苍颈惫别谤蝉颈迟盲迟 Regensburg. Ein Teil des Teams hat bereits Gr眉ndungserfahrung, andere Mitglieder haben an Seminaren der teilgenommen.

Platz 3: Chromosome Industrial

Produktionsanlagen der Industrie werden zumeist auf die Anforderungen eines konkreten Produkts ausgelegt und entsprechend statisch konfiguriert. Muss eine Anlage neu konfiguriert werden, ist der Programmieraufwand deshalb in der Regel sehr hoch 鈥� wobei solche Neuausrichtungen in den Smart Factories der Industrie 4.0 immer h盲ufiger werden.

Die Informatiker Dr. Michael Geisinger, Hauke St盲hle und Benjamin Wiesm眉ller sowie der Betriebswirt Andr茅 Leimbrock haben nun eine Software entwickelt, mit der die Konfiguration einer Produktionsanlage automatisiert und in Echtzeit an neue Anforderungen angepasst werden kann. Neue Hardware- und Software-Komponenten k枚nnen per Plug and Play eingebunden werden, weil das System die F盲higkeiten und die neue Struktur der Anlage erkennt.

Die zugrunde liegende Technologie namens 鈥濩hromosome Industrial鈥� wurde gemeinsam mit Industriepartnern bei entwickelt, einem An-Institut der TUM f眉r Technologietransfer. Gef枚rdert wird das Team von der TUM-Gr眉ndungsberatung, dem Start-up-Programm der UnternehmerTUM sowie durch das Programm EXIST-Forschungstransfer.

Europaweit einmaliges Entrepreneurship Center

TUM und unterst眉tzen Ausgr眉ndungen in ihrem europaweit einmaligen Entrepreneurship Center. Hier finden Start-up-Teams sowohl umfangreiche F枚rderangebote und pers枚nlichen Austausch mit Entrepreneurship-Forschern als auch eine optimale Infrastruktur mit B眉ros und der Hightechwerkstatt MakerSpace. Seit 1990 wurden aus der TUM rund 700 Unternehmen ausgegr眉ndet. Laut dem aktuellen Gr眉ndungsradar des Stifterverbandes f眉r die Deutsche Wissenschaft f枚rdert keine gro脽e Hochschule Unternehmensgr眉ndungen so gut wie die TUM.